Core Stabilisation ist ein grundlegendes Prinzip moderner Trainingsmethoden. Es bezieht sich auf die Stärkung der Muskeln im zentralen Rumpfbereich, insbesondere der Bauch- und Rückenmuskulatur. Ein starker und stabiler Core bildet die Grundlage für eine gesunde Körperhaltung, verbesserte Körperkontrolle und effektive Bewegungsausführung. Obwohl die Stabilisierung der geraden Muskelketten bereits in gängigen Yogaklassen Beachtung findet, werden leider oft die differenzierte Aktivierung der schrägen Muskelketten vernachlässigt.

Die schrägen Muskelketten sind ein Konzept der Bewegungslehre, das sich mit der natürlichen Bewegung des menschlichen Körpers befasst. Es basiert auf der Erkenntnis, dass der Körper im Alltag nicht nur in geraden Linien, sondern hauptsächlich in spiralförmigen und schrägen Bewegungsmustern agiert. Diese Bewegungen spielen eine wichtige Rolle in der Körperdynamik und sind entscheidend für eine effiziente und harmonische Bewegung.

Schrägsysteme

In einem schrägen Muskelketten-System sind die verschiedenen Körperregionen miteinander verbunden und interagieren auf komplexe Weise. Das Ziel besteht darin, die Körperdynamik zu verstehen und zu nutzen, um eine optimale Bewegungsqualität zu erreichen. Die schrägen Muskelketten betonen die Bedeutung von Spiralen und schraubenförmigen Linien im Körper, die sich von den Füßen über die Beine, den Rumpf bis hin zu den Armen erstrecken. Diese spiralförmigen Muster ermöglichen es dem Körper, sich effizient und kraftvoll zu bewegen, während er eine gute Balance und Stabilität aufrechterhält. Ein wichtiger Bestandteil dieser Muskelketten sind die diagonalen Bauchmuskeln, die als Kreuzungspunkt im Körperzentrum fungieren und die Bewegungen des Brustkorbs gegen das Becken koordinieren. Wie kann man also lernen, diese Muskeln differenziert anzusteuern? Wie können diese Muskelbereiche funktional trainiert werden?

Funktionelle Bewegung

Funktionelle Bewegungen ahmen Bewegungen des Alltags und natürliche Bewegungsmuster des Körpers nach. Dabei konzentriert man sich auf dynamische, multidimensionale Bewegungen, die mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen. Dies erfordert ein umfassenderes Verständnis des Körpers. Im Kontext der diagonalen Bauchmuskulatur ist vor allem die Arbeit während des Kreuzgangs, der natürliche Gang des Menschen, von Bedeutung. Dabei rotiert der Brustkorb mit jedem Schritt gegenläufig zum Becken und bildet so einen Gegenspieler zur „Schwingung“ des Beckens. Weitere zentrale funktionelle Prinzipien, die im funktionellen Training berücksichtigt werden sollten, sind die Einbindung und Ausrichtung der Extremitäten (Arme und Beine), differenzierte Aktivierung des Beckenbodens, Ausrichtung des Rumpfes sowie gezielte und gerichtete Atmung.

Core Stabilisation ist also ein komplexes Thema, das ein gutes und differenziertes Körperverständnis erfordert. Falsches Training kann zu muskulären Ungleichgewichten führen, ungünstige Belastungen auf Körperstrukturen ausüben oder sogar verstärkte Fehlhaltungen verursachen.

Daher ist es ratsam, mit einem erfahrenen Trainer und Lehrer zu üben. Schau dazu gerne in meine Workshopreihe „Yoga & Spiraldynamik®„. Insbesondere Modul II beschäftigt sich mit dem Körperzentrum und bietet Dir wichtige Informationen und wertvolle Körpererfahrungen.